Die Sommerpause ist vorbei, die Pandemie ist leider geblieben. Um 19 Uhr startete der Stadtrat nach sechs Wochen Pause mit einer sehr mäßigen Sitzung in den Herbst.
Zunächst wurden dem Stadtrat das finale Quartierskonzept für die Neustadt vorgestellt. Nach eineinhalb Jahren von Treffen, Workshops und Datenerhebung liegen Daten, Analysen und Handlungsempfehlungen vor. Die 4.200 Bewohner verbrauchten knapp 7 GW Strom pro Jahr, ca. 13% davon werden bereits im Quartier erzeugt. Diesen Wert gilt es durch Förderungen und Öffentlichkeitsarbeit seitens der Stadt zu erhöhen, denn knapp 90% der Häuser sind geeignet für Solaranlagen. Knapp 10% des Wärmebedarfs wird auch schon regenerativ durch das Nahwärmenetz abgedeckt. Empfohlene Maßnahmen seitens der Energieagentur sind u.a. Einführung eines Sanierungsmanagements, die regenerative Wärmeversorgung des Schulzentrums Nord, und Gründung einer Interessensgemeinschaft und Haus zu Haus Beratungen. Mehr Informationen zum Konzept sind hier zu finden (https://eta-energieberatung.de/quartierskonzept-der-stadt-moosburg/). Alles wichtige Punkte, aber kritisch betrachtet war die Erarbeitung des Konzepts zu teuer für die recht offensichtlichen Ergebnisse. Energie sparen, nachhaltig heizen und leben sind essenziell für eine lebenswerte Zukunft. Auch hier muss man schauen, dass man solche Maßnahmen auch sozial nachhaltig und attraktiv gestaltet.
Im Anschluss wurden die Planungen der neuen Kindertagesstätte in den Amperauen vorgestellt. Die aktuelle Kostenberechnung liegt bei 6,2 Mio. €, ein stolzer Betrag. Das 26m auf 35m große Gebäude soll im Betrieb sechs Gruppen, davon eine integrativ, beheimaten. Der Lageplan ist als Foto angehängt. Die Kita ist attraktiv gestaltet und bietet viel Frei- und Grünflächen. Vor allem bringt sie dringend benötigte Betreuungsplätze für die Stadt. Eine längere Diskussion über die Möglichkeit der Nachrüstung von Personalwohnungen im Obergeschoss wurde von den Grünen gestartet. Ich teile hier die Meinung von Bgm. Dollinger, dass es in diesem Zeitpunkt zu spät ist nachzurüsten und die Planungen/Ausschreibungen bereits getätigt wurden. Grundsätzlich habe ich eine gespaltene Meinung zu Personalwohnungen direkt am Arbeitsplatz. Das Angebot Wohnungen für Personal zu stellen, besonders in sozialen und kommunalen Berufen ist richtig und wichtig! Die niedrigen Mieten und sichere Verhältnisse sind hierbei attraktiv für die benötigten Fachkräfte und wird diese auch anlocken. Dennoch sollten Wohn- und Arbeitsstätte getrennt sein. Der Arbeitnehmerschutz ist somit gewahrt, man stelle sich vor eine Kraft fällt aus und man ist als Nachbar immer verfügbar, auch im leichten Krankheitsfall würde man „mal schnell“ in die Arbeit schauen. Außerdem ist die konstante Lärmbelästigung im Urlaub selbst für Erzieher:innen nicht immer ertragbar. Die CSU brachte vor, dass die gegenwärtigen Kosten zu hoch sind und beantragte eine Überprüfung der Kosten und Einsparpotentialen. Der Punkt wurde mit diesem Vermerk einstimmig angenommen.
Kaum zu glauben, aber diese zwei Punkte haben bis 22 Uhr gedauert. Nach einem kurzen nicht öffentlichen Punkt wurde die Sitzung geschäftsordnungsgemäß geschlossen.
Eine kleine Anmerkung in eigener Sache: Am letzten Freitag fand eine Veranstaltung des VVN BdA zum Thema Stolpersteine in Moosburg statt (https://www.merkur.de/lokales/freising/moosburg-ort29088/moosburg-inne-halten-zum-gedenken-an-opfer-nazi-regimes-13901357.html).
Es wäre sehr schön, wenn die Initiative und der bald von mir gestartet interfraktionelle Stadtratsantrag eine Mehrheit erreichen würde.
Bis dahin hoffe ich ihr bleibt gesund! Mischt euch ein, wenn ihr Veränderung wollt,
euer Stefan